Wahrnehmung – das unsichere Fundament unseres Lebens
Wunschdenken ist ein Ergebnis von selektiver Wahrnehmung. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an den deutschen Kanzler, der nicht wahrhaben wollte, dass seine Amtszeit zu Ende ist? Vielleicht kennst Du Führungskräfte, die sich partout nicht der Unternehmensrealität des 21. Jahrhunderts stellen möchten? Selektive Wahrnehmung verhilft dem Menschen dazu sich selbst zu schützen, jedoch auch seinen Horizont einzuengen.
Wer nimmt was wahr? Viele Faktoren beeinflussen unsere Wahrnehmung: Werte, Prinzipien, Ideen, Regeln, Empfindungen oder Erfahrungen. Alle Bewertungen der Umwelt sind somit in erster Linie Selbst-Wertungen auf Basis eigener Einflussfaktoren. Wir treffen Entscheidungen aufgrund unserer persönlichen Wahrnehmung – nicht auf Basis von objektiv richtig oder falsch. Jeder Mensch konstruiert seine eigene Wirklichkeit. Wahrnehmung – das unsichere Fundament unseres Lebens.
Freigeist ist das, was wir insbesondere bei großen Künstlern bewundern. Ist es Zufall, dass gerade kreative Menschen eine besonders offene Haltung gegenüber dem Zufall einnehmen? Ist es Zufall, dass sich Künstler besonders schnell durch die Freuden des Lebens ablenken lassen? Kreativität ist immer mehrdimensional und niemals von nur einem Pol genährt. Offene, möglichst ungefilterte Wahrnehmung ist somit Grundvoraussetzung für Kreativität und Entscheidungsqualität.
„Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.“ – Pablo Picasso