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Glossar

Wissen, das wirkt

 
 

Willkommen in unserem Glossar der Guten Arbeit.

 
 
 
 

 
 
  • Achtsamkeit ist ein Zustand, in dem die Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment gerichtet und eine wertneutrale, akzeptierende Haltung eingenommen wird (Bishop et al., 2004; Brown & Ryan, 2003). Aktuelle innere und äußere Ereignisse werden dabei bewusst und fokussiert aufgenommen, sodass Eindrücke, Gedanken und Emotionen wertneutral erlebt werden können. In diesem Zustand verarbeitet das Gehirn Bewusstseinsinhalte wertfrei und ohne sie in Bezug zu Erinnerungen oder Zukunftsphantasien zu bringen. Es geht um das reine Wahrnehmen von dem, was ist.

    Durch Achtsamkeit werden verschiedene Prozesse im Gehirn erleichtert, wie die Konzentration, freies Denken oder Assoziieren und Offenheit für neue Eindrücke. Gleichzeitig erleichtert sie den Umgang mit Angst bzw. Stress und fördert physische sowie psychische Regenerationsprozesse. Auch im Kontext des Miteinanders führt Achtsamkeit zu einer bewussteren und effektiveren Kommunikation und Zusammenarbeit, wodurch gelingende Beziehungen, Führung und Teamarbeit ermöglicht werden.

    Wir sehen Achtsamkeit als eine wirkungsvolle Art der Selbstbeobachtung und nutzen sie für den Zugang zu sich selbst und langfristig zur Förderung der eigenen Gesundheit und Lebenszufriedenheit.

  • Authentizität bedeutet, übereinstimmend mit dem inneren Erleben, d. h. mit eigenen Werten, Überzeugungen und Emotionen, zu handeln und zu kommunizieren. Damit ist Authentizität nicht nur ein Wert, sondern auch eine aktive Handlung, sich selbst zu akzeptieren (Selbstannahme), da man dem eigenen Erleben (Wünsche, Bedürfnisse etc.) entspricht, ohne sich zu verbiegen, um anderen zu gefallen. Gleichzeitig ist Authentizität eine Haltung, welche die Bereitschaft umfasst, das Reflektierte bzw. sein inneres Erleben zu teilen. Menschen öffnen sich und zeigen, wer sie sind. Dadurch werden sie für ihr Gegenüber greifbar. Das bildet die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Verbundenheit und nachhaltige Gestaltung von Beziehungen. Durch stetige Ausübung von Authentizität erfolgt ein reflektierter, lösungsorientierter Umgang mit Fehlern, daraus werden resultierende Lernprozesse, Weiter-Entwicklung und eine hohe Lebenszufriedenheit ermöglicht.

  • Ein Bedürfnis ist ein innerer Zustand, in dem wir eine Spannung erleben. Unser Inneres signalisiert uns: Wir brauchen oder verlangen etwas bzw. jemanden. Sie sind Teil unserer menschlichen Natur und fundamentale Aspekte unseres Daseins. Dabei sind sie geprägt von Kultur, unseren Erfahrungen, Werten, sowie Lebensumständen und sind somit höchst individuell und persönlich.

    Bedürfnisse beziehen sich auf alle Bereiche unseres Lebens - seien es physische (Nahrung, Sicherheit), emotionale (Liebe, Anerkennung), soziale (Gemeinschaft) oder spirituelle (Sinnhaftigkeit) Bedürfnisse. Sie motivieren uns zu bestimmtem Handeln und beeinflussen unsere Entscheidungen – Sie sind dabei aber größtenteils unbewusst.

    Indem wir unsere eigenen Bedürfnisse erkunden, bewusst machen, respektieren und kommunizieren, können wir ihnen auf gesunde Weise nachkommen. Denn Bedürfnisse sind entscheidend für unser Überleben, Wohlbefinden und persönliches Wachstum. Sie können uns den Weg zum Entfalten des individuellen Potenzials zeigen, zu einem sinnerfüllten Leben mit wertvollen Ergebnissen und positiven Veränderungen - für uns und unsere Mitmenschen.

    Durch das Kommunizieren unserer Bedürfnisse können wir Verständnis unseres Gegenübers fördern und uns gleichzeitig besser auf andere einlassen. Denn Bedürfnisse wirken unabhängig davon, ob sie uns bewusst sind oder nicht. Daher ist es keineswegs egoistisch über Bedürfnisse zu sprechen, sondern grundlegend für ein harmonischen Zusammenleben.

  • Frustration ist ein relevanter Faktor in der Arbeit, der stets eingeplant werden muss – sei es im Projektmanagement, bei der Zusammenarbeit oder in großen Veränderungsprozessen.

    Frustrationstoleranz bedeutet, Frustration über einen längeren Zeitraum auszuhalten, ohne dabei Spannung indirekt abzubauen, beispielsweise durch einen emotionalen Ausbruch oder gereizte Reaktionen (Dorsch, 2023). Diese Fähigkeit wird bereits früh in der Kindheit erlernt – durch Vorbilder (Bezugspersonen) und durch die Art und Weise, wie unser Umfeld auf Frustration reagiert. Mit zunehmendem Alter bleibt das Niveau der Frustrationstoleranz relativ stabil, kann jedoch immer trainiert und bewusst erhöht werden. Frustrationstoleranz unterstützt bei der Bewältigung von Stress, dem Lösen von Konflikten und Problemen, erfolgreicher Zusammenarbeit sowie dem Durchstehen schwieriger Phasen.

    Um erfolgreich mit Frustration umzugehen, ist es einerseits wichtig, das Große & Ganze zu verstehen, und andererseits Räume des Austauschs zu haben.

    Diese Aspekte sind daher als Grundpfeiler in unserer Arbeit verankert. Dabei fokussieren wir bewusst auf die Wurzeln der Themen sowie auf offene und respektvolle Dialogräume, um einen erfolgreichen Umgang mit Frustration auf natürliche Weise zu integrieren und gleichzeitig die Resilienz der Mitarbeitenden und des Unternehmens zu stärken.

  • Der Begriff "Kommunikation" leitet sich von den Wörtern "Zusammenhang" und "Verbindung" ab. Kommunikation ist der lebendige Austausch von Botschaften zwischen Individuen oder Gruppen über bspw. Informationen, Ideen, Gedanken oder Gefühle. Ob durch Worte, Sprache, Schrift oder nonverbale Signale wie Gestik, Mimik, Körperhaltung und Augenkontakt - Kommunikation umfasst eine Vielzahl von Ausdrucksformen und ist in allen Lebensbereichen relevant. Sie ermöglicht Informationsvermittlung, Wissensaustausch, den Aufbau von Beziehungen, das Lösen von Konflikten und den Ausdruck von Bedürfnissen. So fördert sie Verständnis, Empathie, Zugehörigkeit und Verbundenheit und legt damit den Grundstein für zwischenmenschliche Beziehungen und Zusammenarbeit.

    Wir sind überzeugt, dass Kommunikation der Schlüssel für erfolgreiches Kooperieren und Zusammenarbeiten ist. Gemeinsam gestalten wir offene und respektvolle Dialogräume, in welchen achtsames Begegnen und gegenseitiges Verstehen-Wollen möglich werden. In diesen Räumen können neue Perspektiven, wertvolle Verbindungen und kreative Lösungen entstehen. Durch bewusste Begegnungen und einen empathischen Austausch, schaffen wir echtes Vertrauen - eine tragfähige Verbundenheit, die auch in turbulenten Zeiten standhält.

  • Konflikte sind menschlich und unvermeidbar. Gemäß der Definition des Dudens kennzeichnet einen Konflikt das Aufeinanderprallen von oder das heftige Sich-Auseinandersetzen mit bspw. unterschiedlichen Bedürfnissen, Meinungen oder Interessen. Nimmt eine Seite die Auseinandersetzung als inakzeptabel und emotional belastend wahr, entsteht ein Konflikt, der gravierende zwischenmenschliche Konsequenzen erzeugen kann.

    Doch in einem konstruktiv ausgetragenen Konflikt liegt ein wertvolles Potenzial: Er ermöglicht ein intensives Auseinandersetzen mit einem Thema und verschiedenen Perspektiven und damit das Kennenlernen andere Blickwinkel. In einem gelingenden Konflikt steht konstruktive Kommunikation im Fokus, wobei es um das gemeinsame Thema an sich geht, und weniger um Differenzen der Persönlichkeiten. Dadurch entstehen Lern- und Veränderungsimpulse, die zu neuen Erkenntnissen und zu (kleinen sowie großen) Veränderungen beitragen können.

    Die Lösung von Konflikten erfordert Zeit, echtes Interesse an einer gemeinsamen Lösung und die Bereitschaft zur konstruktiven Kommunikation. Gemeinsam nehmen wir uns dieser Herausforderung an und gestalten Umgebungen, in denen Konflikte konstruktiv ausgetragen und zu einer wertvollen Quelle für persönliches und kollektives Wachstum werden können.

  • Reflexion beschreibt die prüfende Betrachtung und persönliche Auseinandersetzung mit der individuellen Wahrnehmung von Inhalten. Es ist mehr als reines Beobachten. Es ist eine Einladung zum Innehalten & Auseinandersetzen - mit sich, der Umgebung und der Welt. Dabei braucht es mutige Neugier und den ernsthaften Willen, die Oberfläche zu verlassen, um möglichst nicht-wertend, neutral wahrzunehmen, verstehen & erkunden zu wollen und immer wieder neu (kennen-)zu lernen. Das bedeutet auch, aktiv Widersprüche zu ergründen und stetig das eigene Verständnis zu erweitern. Reflexion ist für uns mehr als eine Methode. Es ist grundlegender Bestandteil unserer Arbeitsweise und die Art, wie wir an Themen herantreten. Wir nehmen uns bewusst Zeit, aktiv auf die Suche nach neuen Perspektiven zu gehen, um verschiedene Standpunkte zu betrachten. Damit erkennen wir die Komplexität unserer Umwelt an und hinterfragen unsere Annahmen stetig. Dies ermöglicht es uns, fundierte Entscheidungen zu treffen und unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern.

  • Wir neigen dazu, uns stetig mit unserer Umwelt (bspw. anderen Menschen) zu vergleichen, mit (eigenen und fremden) Erwartungen zu messen und unser Selbst dadurch oft abzuwerten. Selbstannahme muss daher trainiert werden. Der erste Schritt sich anzunehmen, ist das Loslösen von (Be)Wertungen gegenüber der eigenen Person und den damit verbunden Gefühlen. Es erfordert eine wertneutrale Wahrnehmung (Selbstreflexion) und Akzeptanz des Selbst (Selbstehrlichkeit) in seiner Gesamtheit (Selbsterkenntnis), d. h. der Individualität, eigener Grenzen und der eigenen Vergangenheit (wie Sozialisation, Prägung und Erfahrungen). Dies bildet die Grundlage für die Entwicklung von Mitgefühl und Wertschätzung sich selbst gegenüber. Selbstannahme ist daher elementar für ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Wir sind überzeugt davon, dass nachhaltiges Lernen, Entwicklung und Wachstum eine selbst-liebende, sich annehmende Haltung voraussetzt.

  • Selbstbeobachtung beinhaltet das Einnehmen einer distanzierten Perspektive und das Beobachten der eigenen Gedanken und Verhaltensweisen, ohne sie zu bewerten. Dadurch werden wertvolle Einblicke in das eigene Selbst gewonnen, indem sich z.B. persönliche Muster oder Reaktionen bewusst gemacht werden. Dadurch lernt man sich selbst immer wieder neu kennen. Es entsteht ein tieferes Verständnis für das Selbst, Bedürfnisse, Stärken und Schwächen. Dieses Verständnis unterstützt bei der gezielten Entfaltung des eigenen Potenzials, dem persönlichen Wachstum und der Verwirklichung der individuellen Ziele.

    In der Wertefabrik nutzen wir Selbstbeobachtung als Einladung zum aktiven Ergründen verschiedener Perspektiven und Unterschiedlichkeiten in uns selbst. Dabei gestalten wir respektvolle Dialogräume für das Erkunden neuer Wege, die jenseits der gewohnten Konformitäten liegen. Unser Ziel ist dabei Entdeckungslust zu fördern und ein ernsthaftes Auseinandersetzen (siehe Selbstreflexion), um wertvolle Erkenntnisse zu ermöglichen und sich selbst und die Welt zu bereichern.

  • Selbstehrlichkeit ist die Basis für Authentizität. Denn nur wer ehrlich mit sich ist und sich wirklich auseinandersetzen möchte, kommt zur (Selbst-)Reflexion, Selbsterkenntnis, Selbstannahme und darüber zum Lernen und zu Entwicklung.

  • Selbstreflexion ist ein Prozess (Reflexion), bei dem der Fokus auf sich selbst gerichtet wird. Es ist die introspektive Betrachtung des eigenen Denkens, Fühlens und Handels (Selbstbeobachtung) und damit die bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst. Um sich wirklich wahrzunehmen, sein selbst zu erkunden und verstehen zu wollen braucht es Mut und den ernsthaften Willen, die Oberfläche zu verlassen. Dies beinhaltet auch, sich unbequemen Fragen zu stellen und aktiv Widersprüche zu ergründen. Es bedarf, sich bewusst Zeit zu nehmen, um einen Zugang zu sich und verborgenen Bereichen (Muster, Potenziale) des Selbst (wie Werte, Motivation, Glaubenssätze, Ressourcen) zu entdecken.

    Dadurch wird Selbsterkenntnis und Selbstannahme ermöglicht. Wir sind der Überzeugung, dass Selbstreflexion erlernbar ist.

    Selbstreflexion bildet die Basis für nachhaltige Entscheidungen, Lernen, persönliches Wachstum, Selbstverantwortung, Selbstführung und tiefe Beziehung.