Wie selbstverständlich ist trinkbares Leitungswasser?
Wie selbstverständlich ist eigentlich trinkbares Leitungswasser? Diese Frage stellte ich mir vor einiger Zeit und realisierte schnell: gar nicht so selbstverständlich, obwohl es täglich in ausreichender Menge und sehr guter Qualität aus meinem Wasserhahn in Wuppertal sprudelt. Etwa zwei Drittel der Erde ist mit Wasser bedeckt, jedoch ist davon der größte Teil, etwa 97,4%, Salzwasser (Quelle). Somit bleibt ein geringer Teil Süßwasser übrig, zu dem nach dem aktuellsten Report der WHO 3 von 10 Menschen (rund 2,1 Mrd. Menschen) weltweit keinen sicheren Zugang haben.
Mit einer gewissen Erleichterung stellte ich fest, dass es bereits einige Projekte auf der Welt gibt, um gegen dieses Problem vorzugehen. Auch die Vereinten Nationen haben ein deutliches Signal gesendet und 2010 den Zugang zu trinkbarem Wasser zu einem Menschenrecht erklärt (UN Resolution 64/292).
Benjamin Adrion featuring Viva con Agua
Eines dieser Projekte wurde von dem ehemaligen Fußballprofi Benjamin Adrion (*1981) ins Leben gerufen. Bereits in einem Trainingslager auf Kuba im Jahr 2005 hat er die schlechte Trinkwasserversorgung vor Ort erlebt. Kurzerhand startete er eine organisierte Spendenaktion, wodurch über 150 Kindergärten und Sportstätten mit Wasserspendern ausgestattet werden konnten. Ein Jahr später folgte die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Viva con Agua“ auf St. Pauli in Hamburg, welchem heute über 60 Crews und mehr als 10.000 ehrenamtliche Supporter angehören – unter anderem auch ich.
Benjamin Adrions Engagement beweist, dass man kein Experte auf einem Gebiet sein muss, um etwas in der Welt zu bewegen. Eine Idee, für die man mit Begeisterung brennt, Entschlossenheit, etwas verändern zu wollen und das aktive Einbeziehen des eigenen Umfelds haben dazu beigetragen, dass „ein Funke zum Flächenbrand“ wird. Somit stand für Benjamin Adrion fest, sich gegen die Karriere als Fußballspieler zu entscheiden, um ein Teil der Lösung zu sein.
„Wasser für alle – alle für Wasser“ …
… ist die Motivation all derjenigen, die sich bei Viva con Agua für eine Welt ohne Durst einsetzen. Unsere Vision: Allen Menschen weltweit Zugang zu trinkbarem Wasser und Sanitäreinrichtungen zu ermöglichen.
Dafür kommt die lokale Crew mindestens einmal im Monat zu einem offiziellen Treffen zusammen, um Aktionen zu planen und umzusetzen. Dazu gehören z. B. Bildungsprojekte in Schulen, die Organisation von Spendenläufen, sammeln von Pfandspenden auf Konzerten und Festivals oder ganz individuelle andere Aktionen – jeder kann seinen Teil einbringen. Das was zählt ist die Sinnstiftung, Menschen aktivieren und verbinden, das Bilden eines offenen und grenzüberschreitenden Netzwerkes mit einem positiven Grundgefühl: Freude finden und Freude teilen.
All Profit – nicht non profit
Daher bezeichnen wir uns gerne als All Profit Organisation. Jeder soll von der „guten Sache“ profitieren. Neben der einhergehenden persönlichen Entwicklung erreichen wir durch unseren Aktivismus Menschen auf aller Welt. Durch den Einsatz der generierten Mittel und ehrenamtlicher Tätigkeit ist es uns möglich, verschiedene Wasserprojekte weltweit in den Ländern umzusetzen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen. Dazu gehören u. a. das Durchführen von Hygiene Workshops an Schulen in Nepal, der Ausbau von sanitären Einrichtungen in Uganda und der Bau von Grundwasserbrunnen mit unserem Brunnenbohrer in Äthiopien. Dies gelingt nur gemeinsam, stets begleitet von universellen Sprachen wie Musik, Kunst und Sport.
„Gutes Tun“ kann jeder: über eine direkte Spende, aber auch indirekt, z. B. durch den Erwerb des Viva con Agua Mineralwassers oder des Goldeimer Klopapiers oder dem aktiv sein in einer Crew deiner Nähe.
„Jeder Mensch kann einen Beitrag leisten. Man sieht was geschehen kann, wenn Menschen sich mit Optimismus und Freude einsetzen und glauben etwas bewirken zu können – es liegt an uns! Auf jeden Einzelnen kommt es an!“ – Benjamin Adrion (Link zum Ted-Talk)