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Was interessiert Dich?

 

Foto von Haley Powers auf Unsplash

 
 

Interesse ist ein vielschichtiges Phänomen, das eine zentrale Rolle in unserem täglichen Leben spielt. Es ist ein treibender Faktor für Motivation, Neugier und persönliche Entwicklung. Interesse kann in verschiedenen Formen auftreten, sei es in Bezug auf Hobbys, Karriere, zwischenmenschliche Beziehungen oder intellektuelle Herausforderungen.  

Das Wort Interesse kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „dazwischen sein“, „dabei sein“. Diese Bedeutung weist schon auf eine sehr intensive Beschäftigung mit etwas hin. Eine Art von „sich berühren lassen“, die tiefer geht, als wir es oft bei alltäglichen Dingen empfinden können. “I am into it” würde man das wohl im Englischen ausdrücken. 

Interesse ist die innere Faszination oder Anziehungskraft für bestimmte Themen, Aktivitäten oder Personen. Es ist ein Gefühl, das uns dazu motiviert, uns tiefer mit etwas zu beschäftigen, unser Wissen zu erweitern und unsere Fähigkeiten zu verbessern.  

Wenn wir uns für ein Thema interessieren, sind wir bereit, Zeit und Energie zu investieren, um mehr darüber zu erfahren und es zu verstehen. Dieser intrinsische Antrieb beflügelt uns, neue Wege zu erkunden und unser Potenzial auszuschöpfen.  

Ein wichtiger Aspekt des Interesses ist seine Rolle bei der persönlichen Entwicklung. Indem wir uns für verschiedene Themen und Aktivitäten interessieren, erweitern wir unseren Horizont und entwickeln neue Fähigkeiten. Zum Beispiel kann das Interesse an Musik dazu führen, dass jemand ein Instrument lernt oder sich in einer Band engagiert. Ähnlich kann das Interesse an Wissenschaft zu bahnbrechenden Entdeckungen führen oder das Interesse an Literatur dazu inspirieren, eigene Geschichten zu schreiben. Interesse ist daher ein Schlüsselfaktor für das lebenslange Lernen und persönliche Wachstum.  

Darüber hinaus spielt Interesse auch eine wichtige Rolle in sozialen Interaktionen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn wir uns für ähnliche Dinge interessieren wie andere Menschen, entstehen Bindungen und Gemeinschaften. Gemeinsame Interessen können als Grundlage für Freundschaften, Partnerschaften und Zusammenarbeit dienen. Durch den Austausch von Ideen und Erfahrungen im Rahmen gemeinsamer Interessen können wir uns gegenseitig inspirieren, unterstützen und bereichern.

Die negative Seite von Interesse 

Jedoch kann ein übermäßiges Interesse auch negative Auswirkungen haben, insbesondere wenn es einseitig oder übertrieben ist. Zum Beispiel kann ein übermäßiges Interesse an einer Person zu übermäßiger Eifersucht oder Kontrollverhalten führen, was letztendlich die Beziehung belastet. In einem beruflichen Kontext kann ein übermäßiges Interesse an einem Projekt dazu führen, dass andere Aufgaben vernachlässigt werden, was zu Unausgewogenheit und ineffizienter Arbeitsweise führen kann.  

Sogenannte „Rabbit Holes“ im Zusammenhang mit dem Thema Interesse beziehen sich auf tiefe und faszinierende Themen oder Aktivitäten, in die man sich vertiefen kann, oft auf Kosten anderer Prioritäten oder Verpflichtungen. Ähnlich wie Alice im Wunderland in einen Kaninchenbau fällt und in eine Welt voller Wunder und Überraschungen eintaucht, können Menschen in „Rabbit Holes“ ihres Interesses versinken und sich verlieren.  

Ein häufiges Beispiel für ein Interesse-Rabbit-Hole ist das Internet. Mit einem Klick können Menschen in endlose Foren, Blogs, Videos und Diskussionen zu ihren Lieblingsthemen eintauchen. Diese scheinbar unerschöpflichen Informationsquellen können jedoch dazu führen, dass Menschen stundenlang in ihren Bildschirmen versinken, vernachlässigen andere Aufgaben und verbringen weniger Zeit mit sozialen Interaktionen im realen Leben.  

Es ist daher wichtig, ein Bewusstsein für die eigene Interessenlage zu entwickeln und regelmäßig zu reflektieren, ob das Interesse in einem gesunden Rahmen bleibt.
  

Interesse vs. Gewohnheit 

Stell Dir vor, Du bist in einem Café und siehst eine köstliche Schokoladentorte. Dein Interesse an dieser Torte ist so groß, dass Du sie unbedingt probieren möchtest. Vielleicht hast du gehört, wie lecker sie ist, oder du liebst einfach Schokolade so sehr, dass du nicht widerstehen kannst. Vielleicht backst Du selbst auch sehr gern.

Gewohnheit wäre nun, wenn du jedes Mal, wenn du in dieses Café gehst, automatisch zur Schokoladentorte greifst, ohne wirklich darüber nachzudenken. Es ist wie eine alte, vertraute Routine, bei der du nicht einmal mehr darüber nachdenken musst, ob du die Torte wirklich willst oder ob es nur eine Gewohnheit ist, sie zu bestellen. Es ist, als ob die Torte zu einem festen Bestandteil deines Café-Besuchs geworden ist, egal ob du wirklich Lust darauf hast oder nicht. 

Interesse ist dieser aufregende Funke, der Deine Neugierde weckt, während Gewohnheit einfach die automatische Reaktion ist, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. 
 

Und was ist der Unterschied zwischen Interesse und Neugier? 

Neugier und Interesse sind verwandte und dennoch unterschiedliche Konzepte: 

Neugier bezieht sich auf den natürlichen Drang oder die Bereitschaft, etwas Neues zu erforschen oder zu entdecken. Sie kann oft spontan und vorübergehend sein. 

Interesse bezieht sich auf ein tiefergehendes Engagement oder eine hohe Affinität. Es geht über die bloße Neugier hinaus und beinhaltet einen kontinuierlichen, langfristigen Fokus und eine große Anziehungskraft. 

Insgesamt ist Interesse ein entscheidender Motor für persönliches Wachstum, zwischenmenschliche Beziehungen und gesellschaftliche Entwicklung. Es motiviert uns, uns mit der Welt um uns herum zu beschäftigen, neue Erfahrungen zu sammeln und unser Potenzial zu entfalten. Daher ist es wichtig, unser Interesse zu kultivieren, zu pflegen und zu teilen, um ein erfülltes und bereicherndes Leben zu führen und positive Veränderungen in der Welt zu bewirken. 

 
Silke OttoWissenswertes